3. – 5. Januar 2025

Ausgezeichnete

Die Ausgezeichneten 2024

Die Gewinnerinnen des diesjährigen Irseer Pegasus sind Jennifer de Negri (erste Reihe, 3.v.r.) und Nadia Rungger (erste Reihe, 1.v.r.). Jennifer de Negri erhält den Autor:innenpreis, Nadia Rungger den Jurypreis.

Kopfgrafik Schwabenakademie Irsee

Inspiration der Finalisten

2024

Ulrike Anna Bleier

"Das letzte Mal"

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2024

Tobias Pagel

"hellfelder"

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mit jedem vers: die worte mir im mund rumdrehen, die wunde neu vernähen.

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2024

Sonja M. Schultz

"Schmetterlinge"

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Nach dem letzten Fingerabdruck lässt er mich los, pustet über die Tinte.

„Du weißt, dass dir eine Straftat vorgeworfen wird?“

Ich lege die beschmierten Hände wie etwas Fremdes auf die Oberschenkel.

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2024

Simone Falk

"Urachus"

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Falten zogen sich von den Achselhöhlen bis zu den Brustwarzen, wo sie einen Kreis zogen, und weiter oben am Brustkorb, unter dem Schlüsselbein, saht ihr viele verworrene Linien, als hätte ein Kind mit einem Buntstift in der wuterfüllten Faust auf einem Blatt herumgekritzelt, und als wäre dabei auch das Blatt selbst zerknittert.

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2024

Simone Alber

"Die Ãœberlebenden"

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„I bin au stark. Alle sind stark. Außer du. I mach dein Haus dabutt.“ „Hm, aber wo soll ich dann wohnen“, frage ich. „Bei mir“, sagt Tarek.

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2024

Nadia Rungger

"Neues"

Laudatio

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Ingwer ist gesund, sagt Oma und würzt die Suppe nach. Das glaube ich auch, sage ich und decke den Tisch.

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2024

Laura Kind

"Kehrtwende"

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In Breslau kehren wir um. Wir sind kurz davor das Richtige zu tun. Es liegt direkt vor uns, eigentlich nur ein paar Kilometer.

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2024

Joachim Off

"Ich

Tim

Paradies"

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Aber auf Eis wird Tim wieder Tim, gefahrlos, kommt Tim beim alten Tim an, schmerzlos, nimmt Tim neben dem alten Tim Platz, schuldlos.

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2024

Jennifer de Negri

"ein pilzgespinst"

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sie reißen sich die kleider vom leib

zeigen ihre fruchtkörper

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2024

Henrik Pohl

"weitab"

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Während der Wind spürbar umschlug und die See die Farbe der Nacht annahm, sah ich der Flasche nach im Wasser, wie sie kleiner wurde, wippte, in einem Wellental verschwand.

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2024

Arne Röver

"Infinity"

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Das liest man nicht, sagst du, und schiebst dir die Sonnenbrille ins Gesicht, streckst dich auf der Liege aus, das betrachtet man.

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2023

Tobias Pagel

"heimat ist ein lückentext
sagt opa mit der knochenuhr"

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vielleicht ist dies: die halbe geschichte einer ganzen wahrheit, der einen, die. ich weiß: zwischen fährtenleser und fahrtenschreiber bin ich mich aufzulösen im begriff.

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2023

Sophia Merwald

"Sperrgut"

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Meine Kreditkarte blitzt in seinen Augen, ich verschicke ein Tischbein per Post. Zuhause kracht der Tisch zusammen. Maj kann ihn bestimmt richten.

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2023

Simon Bethge

"Das mit Mo"

 

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Während sie redet, verdichtet sich etwas in mir; das Echo ihrer Worte schrumpft zu einem einzelnen hohen Ton. Grell wie Tinitus schwebt er in meiner Mitte.

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2023

Siegfried Straßner

"Zweitausend Tage Liebe ein aus atmen"

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Was bitteschön will man mehr als Mensch Qualle Tintenfisch? Alles Nötige vorhanden für das Sein und noch immer bereit für das bisschen Existenz.

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2023

Sarah Kuratle

"Halb Wasser, halb Wind"

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Halb Wasser, halb Wind, eine Chimäre, das will sie auch sein. Wenn sie auftaucht, ein Vogel. Absinkt, ein Fisch.

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2023

Patricia Malcher

"In Stein gemeißelt"

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Ein Stück Heimat schwappt ihr in den Mund. Es schmeckt nach Sand, Mörtel, nach Kalk und knirscht zwischen den Zähnen.

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2023

Natascha Huber

"Jede Übersetzungsleistung ist ein Akt linearer Zärtlichkeit"

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… mein Kopf schwirrt

durch dein mundgerecht zerpflücktes Universum, dein Vokabular,

erklär mir /haʊ baɪ rɪˈfraɪmɪŋ ði naɪt gets ˈpɜ:rfɪktəd/[i].

 

[i] how by reframing the night gets perfected

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2023

Natalie Buchholz

"Das Erdloch"

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Du stehst vor dem Erdloch. Es ist nicht groß, eine Hand breit vielleicht. Doch es scheint tief zu sein. Du bist dir sicher, am Tag der Besichtigung des Grundstücks war es nicht da.

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2023

Marion Vera Forster

"KASSIOPEIA. Eine Tour-de-plus"

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In diesem Quadrat bist du der wachsende Spalt zwischen dem Körper und seiner festen Form. [...] Wie ich nimmst du deine Welt hauptsächlich tastend wahr.

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2023

Lisa-Viktoria Neiderberger

"Und Zohreh schreit"

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Die Menge jubelt, Böller werden geworfen. Wir zucken bei der Detonation zusammen, Tauben und Krähen fliegen weg, Empörung in ihrem Flattern.

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2023

Katharina Korbach

"Metamorphosen"

 

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Du hieltest die Tasse am gestreckten Arm, fingst die Tropfen damit auf, dann ließt du sie fallen. Schön, sagtest du, beim Anblick der Scherben.

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2023

Julia Willmann

"Splitter"

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In den Tagen, die folgten, verbrannte die Sonne den Rasen und drinnen verbrannten wir.

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2022

Sebastian Seidel

"Wandernde Dämonen"

 

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"Helle lebt. Wie alles, worüber wir schreiben. Meine Träume zeigen es, sind zu real. Trotzdem unwirklich. Grausam. Bedrückend. Allerkleinste Details in Nahaufnahme."

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2022

Sebastian Galyga

"Ohne Titel"

 

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"Baumkronen, die ohne Stämme in der Luft schweben und der Blick auf eine Straßenführung, wie sie damals noch nicht existierte, als mein Vater den Motor anließ und losfuhr."

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2022

Sandra Weihs

"Durchschummler"

 

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„Fredi, alles bereit, du kannst dir den Fuß nun ganz bequem abschneiden.“

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2022

Regina Rechsteiner

"Portrait"

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"Wenn es dunkel ist, berührt der Sternenhimmel den Gartenzaun, tags schafft er das nicht."

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2022

Mario Petuzzi

"Winterschlaf"

 

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"Wir legen unsere Handflächen auf ihr Brustbein, dort, wo wir das Herz vermuten, und warten auf den Herzschlag. Es dauert und als wir glauben, etwas gespürt zu haben, zählen wir bis hundert, ehe wir uns sicher sind, es ein zweites Mal gespürt zu haben."

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2022

Marcella Melien

"Spiegelstadium"

 

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"Der Spiegel war eingeschaltet und zeigte Ally im Ruhemodus. Sie stand da in ihrer angespannten Haltung und atmete, kaum sichtbar, ein, aus, blickte in Richtung meines Betts."

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2022

Kerstin Campbell

"Zwischenräume"

 

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"Meine Eltern und ich wussten, dass sich Berge, Landschaften und Seen zwischen uns spannen, dass wir auf zwei entfernten Stellen stehen, uns nicht einmal als Punkte erkennen, unsere Rufe vom Wind an uns vorbeigetragen werden würden."

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2022

Katherina Braschel

"Die Pluralform von Stolz"

 

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"Unsere Hände sind unsere Erzählungen, die Art, wie wir nach dem Kartenstapel greifen, welche Finger welche Karten hintereinander stecken und wie hochprozentig die Hände unserer Großväter in uns mitmischen."

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2022

Fee Katrin Kanzler

"Das Herz"

 

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"Gewebegewordene Stalagnaten, Papillarmuskeln, ich Organspeläologin. Die Wände der Kammern sind ein Netzwerk glänzender Faserbündel, glatt und feucht verwachsen. Ich präge mir Trabekel für Trabekel ihre Struktur ein. Du flüsterst meinen Namen und sagst, dass ich aufhören soll."

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2022

Eva Woska-Nimmervoll

"Ingo und der Blues"

 

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"Sobald ich Agnes berühre, fühlt sie sich angegriffen. Darum gehe ich zurück in mich, dort kenne ich mich aus."

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2022

Andreas Andrej Peters

"Liebe & Hunger"

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                           "katerina, der prospektengel,

reichte der alten frau 150 gramm brot, alles

was sie hatte. & siehe: eine leiche stand auf

vom schlitten, warf das leichentuch von sich,

   zeigte dem friedhof die kalte schulter, den

    rücken, den geraden & den hintern, den."

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2021

Simon Bethge

Exochrone Verschiebung, oder: vom Rceht auf Kroerutkr

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"Es ist bald vorbei, sagt die Berührung. Er ist bald vorbei."

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2021

Sigune Schnabel

Satzbauten gegen den Schnee

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"Sie fegt Laub bei Windstärke neun, / vergisst sich / und klagt, am Schnürsenkel / hört sie auf, / Frau zu sein."

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2021

Siegfried Straßner

Wasserläufer in Cognac

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"Dort, wo amerikanische Militärärzte ihn rückverwandelten von der geschundenen Nummer zum Menschen. Zum irgendwie Menschen und so gut es eben ging."

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2021

Pino Dietiker

Familienchat

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"Zulauf, sagte Großvater früher, wenn er den Hörer seines Wählscheibentelefons abnahm, hier auch Zulauf, sagte ich dann und hatte den ersten Lacher auf meiner Seite, nun aber liest Großvater meinen Vornamen vom Display seines Schnurlostelefons und überfällt mich mit Sätzen wie: Die Frühlingswolken wandern, der Märzwind trocknet Weg und Rain."

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2021

Melanie Khoshmashrab

Wir II

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2021

Manon Hopf

Kontinuitäten
lyrisches Essay

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"ich schreibe  

meine Schuhe sind gelb

wie der Raps

ich bin aus dem Feld

in die Stadt gekommen"

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2021

Kathrin Niemela

Gedichtzyklus: Geschichte

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"und irgendwo biegst du in losigkeit ab,
während ich weiterwate"

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2021

Jonas Mölzer

Zertritt ein Insekt

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2021

Elisa Helm

Wir zwei, da draußen

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"Es ist erst sieben Uhr, nass, ein kleines bisschen nebelig, die Tannen dunkelgrün, es riecht nach Holzspänen, mit denen die Waldwege bestreut sind, tief und durchdringend nach Nadelwald. Es ist noch still, was hier und da mal knackt, sind kleine Zweige da, wo die Hunde sind."

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2021

David Blum

Kollektorgang

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"Ihr kennt mich nicht. Es ist nicht leicht, sich einen Namen zu machen, wenn man keine vierzehn Jahre alt geworden ist."

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2021

Annika Böttcher

Neben Emmanuel, collagiert

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"Ich fragte ununterbrochen, hinterfragte, befragte, durchwanderte meine Sprache, meine Wahrnehmung mit veränderter Interpunktion, deutete schwache Bögen über den Satzenden an, sodass man sie wie Fragen verstehen musste. Emmanuel verzweifelte schier an meiner Uneindeutigkeit, an meiner Fähigkeit, die Dinge blässlich und ungenau zu beschreiben, oder, wie er sagte, an meiner Unfähigkeit, sie zu fixieren, ihre Konturen zu erkennen. Woran es liege, woher es käme, sagte er, aber ich entgegnete nichts, was es bedeute – dass ich mir nicht zutraute, diese Welt zu verstehen?"

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2021

Amelie Schmid

Schaltjahresblues

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"Um dir die Scham zu ersparen, zieht der Freund dir das Stirnband über die Augen. Seine Hand, die deine Nase streift, ist noch eiskalt vom Schnee."

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